OB-Wahl in Rochlitz: Sven Krause
In wenigen Wochen wählen die Rochlitzer ein neues Stadtoberhaupt. Für einen neutralen Vergleich haben wir allen Kandidaten die gleichen Fragen zu Ihren Zielen und Vorhaben zukommen lassen. Drei der Kandidaten haben uns fristgerecht ihre Antworten zukommen lassen, die Sie hier zunächst unkommentiert in Reinform finden. In den nächsten Tagen folgen direkte Vergleiche der einzelnen Punkte. Weiter geht's nach alphabetischer Sortierung mit Sven Krause.
1. Welches sind Ihre 3 Hauptziele für die nächsten 7 Jahre?
- Infrastruktur erhalten (Krankenhaus, Schulen, Kindergarten/Horte, Pflegeheim, Sportplatz, Schwimmbad usw.)
- Stadt in Architektur und Wohnumfeld weiterentwickeln – Innenraum- vor Außenbebauung, attraktive Impulse für Randzonen der Innenstadt fördern
- Wirtschaftsförderung durch kulturelle Einrichtungen – Unsere Stadt im Verbund mit Nachbarn fremdenverkehrlich bekannter machen
2. Wie werden Sie mit den Leitbildern der Stadt verfahren?
Die Leitbilder wurden mit von mir entwickelt, besser teilweise mit meiner Beteiligung. Ich werde daher diese gemeinsamen Ziele unterstützend fördern, sofern bezahlbar und von der Bevölkerung gewünscht.
3. Wie werden Sie die Wirtschaft fördern?
a) Als Mitglied des Kreistags werde ich die regionalen Entwicklungsachsen zu Gunsten Rochlitz und seiner Teilorte versuchen zu beeinflussen. Rochlitz liegt nunmehr an der Autobahn. Das muss sich auf Wirtschaftsansiedlungen positiv auswirken. Rochlitz kann das nur im Verbund bewirken, mit der Region, dem Kreis und auch dem Nachbarkreis, der gleichwohl auch einer anderen Landesdirektion unterstellt ist. Gemeinsamkeiten und Interessen dahingehend bestehen. Das alles muss dahingehend fair wachsen, um zusätzliche Flächen für Gewerbe anbieten zu können, die wir in Rochlitz durch unsere topografische Lage mit der Mulde an der einen und den Hügeln an der anderen Seite kaum erfüllen können. Jedes Gewerbe in unsere Stadt ist Wirtschaft, hält Menschen, Leben und Vitalität in der Stadt und stärkt diese Region. Es müssen Neue Ansätze kommen, die wieder mehr und deutlich miteinander Akzente für Rochlitz und das Rochlitzer Land zeigen. Das Persönliche ist dabei wichtig. Ich habe Ideen nach dem Bedarf der Unternehmer und Inhaber zu fragen, zwanglos, locker - etwa bei einem Frühstück oder Stammtisch - nur in nicht zu großer Runde. Außerdem sollten Abgaben für Sondernutzungen auf ein Minimum begrenzt oder ganz abgeschafft werden. Sie verärgern viele Inhaber kleiner Gewerbe und schaffen der Verwaltung zusätzlichen Aufwand der Kräfte bindet.
b) Die Datenübermittlung und die Geschwindigkeit der Telekommunikation, ganz besonders auch für kleine und mittelständische Betriebe aber auch für alle Bürger, müssen deutlich verbessert werden. In einer Zeit, in der 100 Mbits nicht mehr reichen, weil etwa gestreamt wird mit dem Smart TV, hier aber etwa ein Ingenieurbüro Pläne oder Angebote nur im Zeitlupentempo downloaden kann, muss schnell Abhilfe geschaffen werden. Auf Kreisebene gibt es Pläne und dafür will ich mich für unsere Stadt, Region und den Kreis stark machen.
(damit Ihre geplante Seite in Rochlitz und seinen Teilorten überhaupt geöffnet werden kann).
4. Wie werden Sie die Kultur fördern?
Schloss Rochlitz, Musik und Kultur, Kirche, Stadtgeschichte, Umwelt - Umgebung näher und nicht ganz so nahe aber doch im traditionellen Rochlitzer Land – das ist für mich eine Einheit, die es zu entwickeln gilt. Ich bin die Hälfte meines Lebens mit dem Vereinsleben vertraut und weiß um die finanziellen und personellen Schwierigkeiten. Die Natur liegt mir am Herzen, etwa der Erhalt und die Schaffung von Biotopen und Erholungsflächen, wie etwa die Insel. Doch alles muss endlich mehr unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit passieren.
5. Wie werden Sie die Bildung fördern?
Die Bildung ist Landessache. Die Einwirkungen einer Stadt sind hier nur tangential. Trotzdem bleiben und sind unsere Schulen am Standort RL so wichtig wie das Salz in der Suppe. Sie bringen durch ihre Schülerinnen, Schüler und mit ihren Lehrkräften auch Leben und Kaufkraft in unsere Stadt.Schulen gehören im Wettstreit zwischen den Nachbarkommunen um beste Bedingungen zu einem klaren Standortvorteil unserer städtischen Infrastruktur.
6. Wie werden Sie Familien bzw. die Ansiedlung (junger) Menschen fördern?
Denkbar wäre sozialer Wohnungsbau – sprich, bezahlbarer Wohnraum. Dazu würde ich gerne prüfen, inwieweit unsere Wohnungsgesellschaft Aufgaben diesbezüglich als Bauträger übernehmen kann. Auch hier müssen gemeinsam Anreize erdacht und überprüft werden, wie nachhaltig solche Konzepte sind.
7. Wie werden Sie in Sachen Verkehr und Infrastruktur vorgehen?
Rochlitz liegt günstig, ist gut zu erreichen aber gleichwohl in einer betriebsamen Welt. Ich würde gerne mehr Bürgermitarbeit und Bürgerbeteiligung entwickeln, zur Verbesserung der Verkehrswege, des ÖPNV Angebotes. Dazu gehören auch Schulwegpläne, Förderung alternativer Verkehrsmittel als Transportfahrzeug für die Verwaltung, etwa E-Bikes. Als Kreisrat werde ich mich gleichfalls für diese Ziele einsetzen, denn der kleinste Teil unseres Straßennetzes sind städtische Straßen. Hier ist der Kreis gefragt und da möchte ich aktiv werden.
8. Wie werden Sie auf den demografischen Wandel reagieren?
Ich freue mich zunächst mit meinen Mitbürgern, dass man heute fast doppelt so alt werden kann, wie vor dem Krieg. Wir sehen in den Amtsblättern, das über achtzigjährige absolut keine Seltenheit mehr sind. Rochlitz hat mit seinen diversen Pflege- und Betreuungseinrichtungen bereits reagiert. Das ist den vorherigen Oberbürgermeistern und den Gemeinderäten zu verdanken, die sich sofort nach der Wende dieses Phänomens sorgfältig angenommen haben. Die SSG, als Gemeinnütziges, kommunales Unternehmen ist das Kind, was vor 25 Jahren in unserer Stadt entstanden ist. Seit Jahren ist es ein bedeutender Anbieter mit einen Rundum Pflege Service-Programm und hoch zertifiziertem, stets erweiterten Leistungsspektrum und über unsere Region hinaus bundesweit anerkannter Sozialservice.
Natürlich steht auch hier die Stadt weiter zu ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit werde daran weiter arbeiten, was bedeutet, dass beispielsweise noch viel getan werden muss für Rollatorfahrer oder Rollstuhlfahrer, die Straßen müssen behindertengerechter sein. Das Angebot muss so ausgebaut werden, dass es später multifunktional nutzbar ist. So bringt es nichts, teure Bauten zu erstellen die nur eine einzige Funktion haben. Wohnen und Pflege, auch Kurzzeitpflege, müssen Hand in Hand gehen. Der demografische Wandel und seine Alterspyramide sind im Übrigen kein in Stein gehauenes Naturphänomen. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge vorbei sind, müssen wir den Nachfolgegenerationen multipel nutzbare, infrastrukturelle Einrichtungen hinterlassen.
9. Was unterscheidet Sie am meisten von Ihren Konkurrenten?
Diese Frage halte ich für unzulässig und verallgemeinernd. Es steht mir nicht zu, meine Mitbewerber zu bewerten, indem ich meine, angeblichen, Unterscheidungsmerkmale anpreise, zumal ich die Mitbewerber, es sind keineswegs Konkurrenten, sondern Menschen, die sich um die gemeinsame Sache verdient gemacht haben oder dieser dienen wollen, zumal ich diese zu wenig kenne. Daher möchte ich über meine Mitbewerber nichts sagen. Meine eigenen Intentionen sind bekannt. Ich möchte Rochlitz weiter entwickeln, damit Rochlitz auch in Zukunft reizvoll, naturnah und schön bleibt. Unsere Heimat möchte ich erhalten und die wirtschaftlichen Faktoren verbessern. Dazu habe ich viele Ideen. Wenige davon habe ich Ihnen bereits hier beschrieben
10. Antworten Sie bitte in 5 Sätzen: Warum sollten Bürger Sie wählen?
a) Als Handwerker, verheirateter Familienvater, wir haben drei wunderbare Kinder, habe ich gelernt effizient zu arbeiten und mit Geld sorgsam umzugehen.
b) Als langjähriger Stadtrat in der Stadt Rochlitz war ich an allen wichtigen Entscheidungen in der Stadt maßgeblich beteiligt und habe umfassende Kenntnisse in Sachen Verwaltungshandeln und Verwaltungsarbeit erworben.
c) Als mehrjähriger Kreisrat konnte ich Einblicke in das Verwaltungshandeln und die Zusammenhänge der Kreispolitik gewinnen und mich auch hier massiv für unseren Standort einsetzen.
d) Als langjähriger Fraktionschef im Stadtrat von Rochlitz arbeitete ich, fraktionsübergreifend mit allen Gemeinderäten und Fraktionen und der gesamten Verwaltung zum Wohle unserer Stadt mit.
e) Rochlitz ist nicht allein da, sondern hat Verantwortung für seine Teilorte, welche in alle Überlegungen und Planungen unbedingt einzubeziehen sind, und muss wachsen. Ich begrüße die Diskussionen in Nachbarorten mit dem Ziel sich Rochlitz anzuschließen und werde diese Bestrebungen, zur Erhaltung unserer gesamten Infrastruktur, nachhaltig unterstützen.